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Bei der diesjährigen deutschen Meisterschaft konnten zwei Medaillen für Bayern erspielt werden. Johannes Pistorius schaffte es sogar bis ins Finale und erzielte den Silberrang. Brid Stepper erfüllte sich ihren Traum und schaffte es bis ins Halbfinale des Dameneinzels. Am Ende durfte sie sich über Bronze freuen.

Bereits zum 21. Mal fand die Deutsche Meisterschaft in der Seidensticker-Halle in Bielefeld statt. Bis 2024 wird das auch weiterhin der Austragungsort sein, da der Ausrichtervertrag bis dorthin verlängert wurde – zur Freude der Spieler für die das Event einfach in diese Halle gehört. Die Halle ist groß, hoch und bietet vielen Zuschauern Platz. Vor allem während der Halbfinal – und Finalspiele kommen zahlreiche, interessierte Besucher, um die Spieler zu unterstützen. Eine nochmal größere Ehre und Motivation für die Athleten, die es soweit geschafft haben. 16 bayerische Spieler reisten nach NRW. Darunter viele junge Athleten des LLSTP, die teilweise das erste Mal teilnahmen. Auch Marktheidenfeld schickte einige Teilnehmer ins Rennen.


Nach der erfolgreichen Südostdeutschen Meisterschaft versuchten viele Marktheidenfelder auch bei der Deutschen Meisterschaft ihr Glück (Foto: Moritz Unz)

Am Donnerstag, den 30. Januar, begann die Deutsche Meisterschaft für die bayerischen Spieler mit dem Herreneinzel. Insgesamt kämpften 13 Athleten in der ersten Runde um jeden Punkt. Dabei konnten 7 Spieler ihr erstes Match gewinnen. Christopher Ames und Tim Specht (beide vom TV Marktheidenfeld) entschieden ihre Spiele souverän in zwei Sätzen für sich. Tobias Wadenka (TSV Neuhausen-Nymphenburg) und Hannes Gerberich (TSV Freystadt) konnten ihr Match ebenfalls in zwei Sätzen gewinnen. Die Jugendspieler vom LLSTP Julian Blaumoser (TSV Neubiberg-Ottobrunn), Kilian Maurer (ESV Flügelrad Nürnberg) und Matthias Schnabel (ESV Flügelrad Nürnberg) konnten sich auch gegen ihre Erstrundengegner durchsetzen. Für die Spieler Fabian Specht, Moritz Unz und die Brüder Jonas und Steffen Grün (alle vom TV Marktheidenfeld) war leider in der ersten Runde Endstation. Für Philip Bußler (TuS Geretsried) und Justin Seibel (TSV Neuhausen-Nymphenburg) waren die Gegner ebenfalls zu stark und sie konnten in ihren Matches nur Erfahrungen sammeln.
Anschließend ging es weiter mit den ersten Spielen im Dameneinzel. Da hatte die erst 16-Jährige Antonia Schaller (TuS Geretsried) ihren Auftritt. Die deutsche Jugend-Vizemeisterin U17 nahm zum ersten Mal an der DM der Erwachsenen teil. Auch wenn es nicht für einen Sieg reichte, konnte sich Antonia gut präsentieren. Erst im dritten Satz unterlag sie ihrer Gegnerin. „Ich war ein bisschen nervös, aber es war auf jeden Fall eine gute Erfahrung gegen die besten Erwachsenen aus Deutschland zu spielen“, berichtet Antonia über ihre Teilnahme.
Drei bayerische Paarungen gingen im Mixed an den Start. Für Julian Blaumoser und Antonia Schaller bedeutete das Verlieren des ersten Spieles das Aus im Mixed-Wettbewerb. Die beiden weiteren Paarungen Johannes Pistorius (TSV Freystadt) mit Stine Küspert (BC Bischmisheim) und Tobias Wadenka mit Hanna Pohl waren siegreich.
Es folgte die zweite Runde im Herreneinzel. Erfreulicher Weise konnten Tobias Wadenka, Tim Specht und Christopher Ames ihre Spiele in zwei Sätzen gewinnen und die drei Spieler zogen ins Achtelfinale ein. Auch Brid Stepper (TV Marktheidenfeld) konnte mit einem deutlichen Sieg das Achtelfinale im Dameneinzel erreichen.
Am Abend wurden die letzten Spiele des Tages im Mixed ausgetragen. Leider unterlag Johannes Pistorius mit seiner Partnerin gegen Michalski/Sonnenschein (beide NRW). Tobias Wadenka erspielte sich mit Hanna Pohl in zwei deutlichen Sätzen einen Startplatz im Achtelfinale.


Die erst 16-jährige Antonia Schaller präsentierte sich gut auf ihrer ersten Deutschen Erwachsenenmeisterschaft (Foto: Bernd Bauer)

Am nächsten Morgen ging es mit den Achtelfinalspielen weiter. Nur Tobias Wadenka schaffte den Sprung in das am Abend stattfindende Viertelfinale. Christopher Ames unterlag dem stark aufspielenden Lars Schänzler. Tim Specht verlor gegen Samuel Hsiao.
Im Dameneinzel konnte Brid Stepper haarscharf gewinnen – sie bezwang ihre frühere Trainingspartnerin Annalena Diks im dritten Satz mit 21 zu 19. Somit zog die Marktheidenfelderin ins Viertelfinale ein.
Anschließend fanden die ersten Spiele im Herrendoppel statt. Nur Hannes Gerberich spielte sich mit seinem Partner David Kramer (SG Schorndorf) eine Runde weiter. Bei den vier weiteren bayerischen Paarungen war das erste Match bereits die Endstation. Danach ging es mit der zweiten Runde im Herrendoppel weiter. Viele bayerische Paarungen hatten die erste Runde frei: Es gingen also immer noch vier Doppel an den Start. Hannes Gerberich/David Kramer und Johannes Pistorius mit Lukas Resch (BC Beuel) konnten ihre Spiele gewinnen und erreichten somit das Achtelfinale.
Im Damendoppel spielte nur Antonia Schaller aus Bayern gemeinsam mit Julia Meyer (NRW). Die beiden 2004-er sorgten für eine hervorragende Überraschung: Sie gewannen einen Satz gegen die topgesetzte Paarung Pohl/Mejikovskiy. Am Ende verloren die beiden Nachwuchsspieler zwar im Entscheidungssatz mit 21 zu 19, aber das Ergebnis ist dennoch eine wunderbare Leistung.
Johannes Pistorius und Lukas Resch gewannen ihr Achtelfinale souverän. Hannes Gerberich und David Kramer mussten sich gegen die Zweitgesetzten geschlagen geben.


Tobias Wadenka schaffte es im Mixed und Einzel bis ins Viertelfinale (Foto: Bernd Bauer)

Ab 17:30 Uhr wurden dann die Viertelfinalspiele ausgetragen – vier davon mit bayerischer Beteiligung! Den Anfang machte Tobias Wadenka mit Hanna Pohl im Mixed. Nachdem er letztes Jahr die Bronzemedaille im Mix erreichte, hoffte man die gleiche Leistung zu erzielen. Doch die an zweigesetzte Paarung Völker/Efler war leider zu stark. Tobi und Hanna verloren deutlich in zwei Sätzen. Aber Tobi hatte ja noch eine Chance im Herreneinzel!
Danach ging es für Johannes Pistorius mit Lukas Resch auf den Court. Im dritten Satz gewannen sie gegen die Burger-Brüder aus Baden-Württemberg und zogen somit verdient ins Halbfinale ein. Dazu muss man sagen, dass Lukas Resch nur der Ersatzpartner von Johannes ist, da sein eigentlicher Partner verletzungsbedingt absagen musste.
Brid Stepper machte es den beiden Jungs gleich und gewann ebenfalls knapp im Entscheidungssatz gegen Leona Michalski. Somit hatte Brid ihre erwünschte Medaille sicher, nur die Farbe war noch unklar.
Den bayerischen Abschluss machte Tobias Wadenka im Herreneinzel gegen Lars Schänzler. Tobi kämpfte um jeden Punkt und seine große Leidenschaft zum Badmintonsport war für jeden sichtbar. Leider verlor er dennoch in zwei Sätzen gegen den Favoriten des Spiels. Trotzdem zeigte Tobi sein hohes Niveau und nächstes Jahr klappt es dann hoffentlich mit der zweiten Medaille!


Brid Stepper erfüllte sich den Traum einer Medaille im Dameneinzel (Foto: Philipp Lorenz)

Am Samstag war schließlich Halbfinaltag – das lockte zahlreiche Zuschauer, die die Spieler tatkräftig anfeuerten. Über eine Stunde lang kämpfte Johannes Pistorius gemeinsam mit Lukas Resch um jeden Punkt. Den Besuchern war ein spannendes Match der Extraklasse geboten. Die beiden spielten gegen die an einsgesetzten Käsbauer/Jansen. In der Verlängerung des dritten Satzes viel die Entscheidung: Mit 24 zu 22 schaffte es Johannes mit seinem Partner Lukas, mit dem er zuvor noch nie zusammengespielt hatte, ins Finale und die Beiden konnten somit die Favoriten des Turniers besiegen. Um 17 Uhr war Brid Stepper an der Reihe. Sie spielte gegen die an zwei gesetzte Fabienne Deprez. Trotz vollem Kampfgeist unterlag Brid ihrer Gegnerin nach einer knappen halben Stunde in zwei Sätzen. Aber das macht nichts, ein dritter Platz im Dameneinzel ist hervorragend. Glückwunsch!


Johannes Pistorius gelang gemeinsam mit Lukas Resch eine echte Überraschung (Foto: Claudia Pauli)

Der Sonntag war Finaltag – mit bayerischer Beteiligung. Aber man musste lang darauf warten. Erst das vorletzte Spiel der Meisterschaft war das Herrendoppel. Im ersten Satz war das Finale noch knapp: Johannes Pistorius und Lukas Resch schafften 17 Punkte. Im zweiten Satz wurde es dann leider deutlicher. Nach einem 11 zu 1 Rückstand erkämpfte sich die Paarung noch 11 Punkte. Nach einer knappen halben Stunde unterlagen die Beiden den damit deutschen Meistern Jan Colin Völker/Bjarne Geiss. Das Ergebnis ist trotzdem sensationell. Glückwunsch, Jo und weiter so!


Bereits zum zweiten Mal stand Johannes Pistorius im Finale des Herrendoppels – Glückwunsch! (Foto: Claudia Pauli)