Was für ein Erfolg für Badminton Bayern: Tanja Eberl (TSV Neubiberg-Ottobrunn) und Rolf Rüsseler (TV 1848 Erlangen) holten insgesamt zwei Silber- und eine Bronzemedaille bei der Altersklassen-Weltmeisterschaft in Thailand (07.–14. September).
Zweifache Vize-Weltmeisterin O55
Tanja spielte sowohl im Einzel als auch im Doppel mit ihrer niederländischen Partnerin ein starkes Turnier und sorgte gleich für zwei der fünf deutschen Podestplätze.
Im Einzel kämpfte sie sich nach zwei souveränen Auftaktsiegen über ein spannendes Viertelfinale bis ins Endspiel vor. Dort musste sie sich einer Engländerin zwar knapp in zwei Sätzen geschlagen geben – durfte aber über eine fantastische Silbermedaille jubeln. Auch im Doppel zeigte die deutsch-niederländische Paarung starke Leistungen: Bis zum Finale blieb das Duo ungeschlagen, erst gegen die Gastgeberinnen aus Thailand war Endstation.
Die Siegerinnenehrung im Damendoppel O55
Die Medaille ist eine Erinnerung an einen langen und intensiven Weg und ein Symbol meiner Leidenschaft für den Sport.
Tanja Eberl
Bronze im Mixed O65
Gemeinsam mit seiner deutschen Partnerin konnte Rolf Rüsseler im Mixedwettbewerb O65 für ein weiteres Highlight aus deutscher Sicht sorgen: nach einem klaren Sieg im Achtelfinale folgte das Viertelfinale, welches ebenfalls nach zwei Sätzen zugunsten der Deutschen ausfiel. Erst im Spiel um den Finaleinzug unterlagen sie einer polnischen Paarung und sicherten sich somit den Bronzerang!
Herzlichen Glückwunsch zu diesen fantastischen Leistungen!
Interview mit Tanja Eberl
Was bedeuten dir die Silbermedaillen der Weltmeisterschaft?
„Die Silbermedaillen von der WM bedeuten mir sehr viel. Sie sind für mich eine Erinnerung an den langen und intensiven Weg dorthin, mit all dem Training, den Herausforderungen, dem Schweiß und den besonderen Momenten. Gleichzeitig sind sie ein Symbol für meinen Einsatz und meine Leidenschaft für den Sport. Und sie sind auch eine Bestätigung meiner eigenen Stärke, dass ich den Willen, die Kraft und Ausdauer habe, mich auf Weltklasseniveau zu behaupten und mich auf unterschiedlichste Begebenheiten einstellen kann.“
Welches Spiel oder welches Ereignis der WM wird dir besonders in Erinnerung bleiben?
„Besonders in Erinnerung geblieben ist mir das Viertelfinale im Dameneinzel gegen die Engländerin Jane Ashfold. Es war ein spannendes Match auf Augenhöhe, das ich schließlich knapp in zwei Sätzen für mich entscheiden konnte. In diesem Spiel war ich sehr fokussiert und konnte alles andere ausblenden. Ebenso prägend war für mich der Austausch mit den anderen Badmintonspieler*innen: das Wiedersehen mit langjährigen Weggefährten, das Knüpfen neuer Freundschaften und nicht zuletzt die große Herzlichkeit der thailändischen Gastgeber*innen. Ein besonderer Höhepunkt war zudem, dass die Präsidentin des Badminton-Weltverbandes aus Thailand, Khunying Patama Leeswadtrakul, persönlich die Siegerehrung im Dameneinzel O55 vornahm.“
Wie hast du dich auf die Weltmeisterschaft vorbereitet?
„In der Vorbereitungsphase absolvierte ich wöchentlich acht bis zehn Trainingseinheiten. Dazu gehörten bis zu fünf Badminton-Sessions, zwei Krafttrainings, ein bis zwei Athletikeinheiten sowie regelmäßiges Yoga, das für Ausgleich und Beweglichkeit sorgte.“
Was motiviert dich, bei den Altersklassenwettbewerben noch auf so hohem Niveau Badminton zu spielen?
„Mich motiviert vor allem die kontinuierliche Arbeit an mir selbst – das ständige Dazulernen, Weiterentwickeln und Anpassen. Mit dem Älterwerden verändern sich die Vorraussetzungen, und genau das macht es spannend: jedes Jahr bringt neue Herausforderungen, auf die ich mich einstellen und die ich meistern möchte.“