"Ich würde es wieder tun!"
Aurelia Wulandoko erhält Fair-Play-Preis des DOSB
Badminton ist eine verhältnismäßig faire Sportart. Bis zur Oberliga kommen die Spielerinnen und Spieler ohne Schiedsrichter aus und regeln strittige Moment meist im Dialog. Für besondere Fairness wurde unlängst Aurelia Wulandoko vom TSV Freystadt ausgezeichnet. Vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) erhielt sie den Fair-Play-Preis des Deutschen Sports 2024.
Gemeinsam mit ihrem Partner Anton Druzchenko bestritt sie das Mixed-Finale der Deutschen Meisterschaft. „Es war ein enges Spiel“, erinnert sich die 16-Jährige. Als der Schiedsrichter einen Ball beim Stand von 18:18 aus gab, korrigierte Aurelia diese Entscheidung zu ihren Ungunsten. „Ich hatte den Ball leicht berührt“, gab sie zu. Schiedsrichter, Gegner, deren Trainer, ihr Mixed-Partner als auch die Zuschauer wunderten sich. Diese Ehrlichkeit war für sie „selbstverständlich“. Doch sie wurde nicht belohnt. Der zweite und auch der entscheidende dritte Satz gingen verloren. „Ich würde es wieder tun“, gibt sie unumwunden zu. Für diese bemerkenswerte Geste wurde Aurelia geehrt. Sie sei Vorbild für andere und habe in dieser Situation uneigennützig gehandelt. „Seit ich elf Jahre alt bin habe ich ein Motto im Badminton: Fairplay, give the best and win!“
Die Mixed- und Doppelspezialistin jagt seit ihrem siebten Lebensjahr Federbällen nach. Zum Badmintonsport kam sie durch ihren vier Jahre älteren Bruder. Ihr erster Trainer war ihr Vater beim TV 1846 Nürnberg. Mittlerweile spielt sie für den TSV Freystadt in der 2. Bundesliga, mit dem sie in der abgelaufenen Saison die Meisterschaft gewann, und gehört dem Bundeskader NK2 an. In der Leistungssportklasse in Nürnberg am VICTOR Landesleistungsstützpunkt kann sie ihre Leidenschaft zum Badminton ideal kombinieren. Wenn sie kommendes Jahr ihren Abschluss in der Tasche hat, kann sich Aurelia einen Wechsel an den Bundesstützpunkt in Mülheim durchaus vorstellen. Ein greifbares Ziel wäre die Nominierung zur Junioren-Europameisterschaft und die U19-Weltmeisterschaft, die im Oktober in China stattfindet. Um dafür fit zu sein, wird sie während der Sommerferien bei ihrem Heimaturlaub in Indonesien eifrig trainieren. Das dürfte auch ihrem Trainer am VICTOR Landesleistungsstützpunkt, Tobias Wadenka, gefallen.
Für Aurelia Wulandoko war es nicht die erste sportliche Ehrung. Bei den Swedish Youth Games belegte sie in der Altersklasse U13 den ersten Rang. In der Altersklasse U15 wurde sie deutsche Meisterin und gewann den International Refrath Cup. Viermal durfte sie im Rahmen des Badminton Europa Circuit (BEC) auf dem Siegerpodest bei Turnieren der U17-Serie ganz oben Platz nehmen. Die Stadt Nürnberg ehrte sie von 2017 bis 2020 sowie vergangenes Jahr für ihre herausragende Leistungen.