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Interview mit Tobias Maurer – Eine nachhaltige und sportliche Spende

Der ehemalige Bronzemedaillengewinner bei der Jugend-Europameisterschaft Kilian Maurer hat vor zwei Jahren sein Abitur an der Eliteschule des Sportes in Nürnberg erfolgreich bestanden.

 

Kilian trainierte sechs Jahre am VICTOR Landesleistungsstützpunkt (VICTOR LLSTP) in Nürnberg und lebte zunächst bei einer Gastfamilie, bevor er in das Sportinternat zog. Eine lange Zeit, die ihn nicht nur bei seiner sportlichen, sondern auch bei seiner persönlichen Entwicklung geprägt hat. Neben Kilians sportlichen Erfolgen – darunter zahlreiche Medaillen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften und die Bronzemedaille bei der Jugend-EM – schloss er auch sein Abitur mit einem bemerkenswerten Schnitt von 1,4 ab.

 

Dass zu diesen Erfolgen nicht nur Kilian selbst, sondern auch seine damaligen Trainer Lukas Gunzelmann, Nicolai Tonnessen und Tobias Wadenka sowie das gesamte Umfeld am VICTOR LLSTP, beigetragen haben, wissen seine Eltern Jean und Tobias Maurer sehr zu schätzen.

 

Aus diesem Grund wollten sie etwas zurückgeben. Die berufliche mittlerweile in Hamburg lebende Eltern entschlossen sich daher dazu, die Nachhaltigkeitsinitiative „Grüne Feder“ im BBV über die vergangenen drei Jahre finanziell zu unterstützen. Zudem hat Tobias für die letzte DBV-A-Rangliste in Nürnberg die Medaillen in Form von glasierten Fliesen gespendet. Über die Motive hinter den Spenden sprach Tobias Maurer im Interview.

Auch die Medaillen der letzten DBV-A-Rangliste in Nürnberg spendete Tobias Maurer

Monika Weigert: Ihr habt nun drei Jahre für den BBV gespendet. Warum habt ihr euch dafür entschieden, den BBV und insbesondere die Nachhaltigkeitsinitiative finanziell zu unterstützen?

 

Tobias Maurer: Der Landesleistungsstützpunkt hat Kilian und uns als Familie wirklich sehr viel gebracht. Hier wird auf sportlicher aber auch privater Ebene einfach eine hervorragende Arbeit geleistet. Es ist schön zu sehen, wie sich der Stützpunkt entwickelt hat und mittlerweile ein Big Player in Badminton Deutschland geworden ist. Lukki (Anm.: Lukas Gunzelmann) hat sich um jedes Kind super gekümmert und da waren wir einfach sehr, sehr dankbar. Und am Ende der Zeit haben wir uns gedacht: da möchte wir einfach ein bisschen was zurückgeben.

 

Wir haben uns mit Lukki in Verbindung gesetzt und er hat uns von der Nachhaltigkeitsinitiative erzählt. Das fanden wir sowieso ein wichtiges Thema. Wir müssen versuchen, die Welt zumindest ein bisschen besser zu hinterlassen, als wie wir sie vorgefunden haben. Das ist sicherlich ein schwieriger Weg, aber diese Initiative ist ein Schritt in die richtige Richtung. Um nicht einen Einmaleffekt zu haben, der eventuell „verpufft“, dachten wir uns, es ist vielleicht besser die Initiative über drei Jahre zu unterstützen anstatt das Geld auf einmal zu spenden. Wir haben auch verfolgt, wie sich alles entwickelt hat und wir sind wirklich sehr positiv überrascht.

 

Du findest das Thema Nachhaltigkeit wichtig. Spielt Nachhaltigkeit auch in deinem Privatleben eine Rolle für dich?

 

Ja auf jeden Fall – wir versuchen energiesparend zu leben und Müll zu vermeiden. Das sind natürlich kleine Sachen. Ich habe einen kurzen Arbeitsweg, da fahre ich mit dem Fahrrad – immer mit Regenzeug in der Tasche, denn in Hamburg weiß man nie so genau.

 

Dieses Jahr machen wir zum Beispiel Urlaub in Bayern. Das ist natürlich besser als mit dem Flugzeug zu fliegen. Aber das lässt sich auch nicht vermeiden – vor allem auch, weil ein Teil unserer Familie in Taiwan lebt.

Die Familie Maurer bei der Deutschen Meisterschaft 2018

Denkt ihr gerne an den BBV und den VICTOR LLSTP Nürnberg zurück? Was ist dir besonders im Gedächtnis geblieben?

 

Auf jeden Fall! Das war wirklich eine sehr gute Zeit besonders für Kilian. Er hatte schon immer viel Energie und die konnte er in Nürnberg gut im Sport kanalisieren. Was uns besonders freut, ist, dass er dort wirklich tolle Freunde gewonnen hat. Durch die Zeit im Internat sind Freundschaften fürs Leben entstanden.

 

Obwohl wir selbst nichts dazu beigetragen haben, sind wir als Eltern natürlich stolz auf Kilians Badmintonerfolge, sein gutes Abitur und die Auszeichnung als Eliteschüler des Sports. Wir freuen uns auch darüber, dass er sich während der Zeit in Nürnberg auch für andere eingesetzt und Verantwortung übernommen hat. Er war ja sogar zeitweise Athletensprecher.

 

Die Bronzemedaille bei der Jugend-Europameisterschaft im Herrendoppel mit Matthias Schnabel war bestimmt auch ein Highlight, oder?

 

Ja – das haben wir richtig gefeiert. Ich habe das Spiel damals live von der Arbeit aus auf dem Laptop verfolgt und total mitgefiebert – gemeinsam mit einem Kollegen. Das war Spannung pur! Am Ende haben uns sehr gefreut. Vor allem auch für Matthias, der wirklich ein toller Kerl ist. Sein Jubel ist ja dann sozusagen legendär „um die Welt gegangen“.

 

Kilians Abitur ist mittlerweile schon zwei Jahre her. Was hat er in den letzten Jahren gemacht?

 

Direkt nach dem Abitur hat er an den Olympiastützpunkt in Saarbrücken gewechselt. Das stand leider nicht unter den besten Sternen, da er lange Zeit verletzt war. So war es schwer für ihn, sich dort richtig einzufinden. Er hat dann lange mit sich gehadert und dann entschlossen, dass er auch mal was anderes sehen und erleben will als Badminton. Das kam für uns überraschend, aber es war zurückblickend die richtige Entscheidung für ihn.

 

Kilian hat sich dann selbst darum gekümmert, wie es für ihn weitergehen soll. Er hat sich viel mit Jens (Näser) und David (Persin) ausgetauscht und entschlossen, dass er auch ein duales Studium verfolgen will. Nach erfolgreichen Bewerbungsrunden wurde er bei BMW genommen. Diesen September startet nun das Studium in München.

 

In der Zwischenzeit hat er sozusagen ein Gap-Year gemacht. Er hat das letzte Jahr bei uns in Hamburg gelebt, ein bisschen ins Studieren „reingeschnuppert“, neue Freunde kennengelernt, erste Berufserfahrungen gesammelt z.B. als Aushilfe bei einer Catering-Firma und aktuell kellnert er in einem französischen Café bei uns in der Nähe. Er freut sich jetzt aber darauf, dass das duale Studium endlich losgeht.

 

Dafür wünschen wir Kilian natürlich einen guten Start. Vielen Dank für das Interview!

 

Im Namen der gesamten Grünen Feder und des geschäftsführenden Vorstands des Bayerischen Badminton-Verbands, möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei Euch und Eurer dreijährigen Unterstützung durch Spenden für den Bereich Nachhaltigkeit im Leistungssport bedanken!

 

Wenn auch Du Interesse hast, die Nachhaltigkeit im BBV zu unterstützen, wende dich an Lukas Gunzelmann (sportdirektor@badminton-bbv.de).

Tobias (l.) und Kilian Maurer

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