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Hauptamtlicher „Spreader“ des Badminton-Viruses

Für Präsident, Frank Schlosser, und den neuen Sportdirektor, Lukas Gunzelmann, ist das Thema Nachhaltigkeit im Verband sehr wichtig. Sie sind überzeugt, dass es immer einen nachhaltigeren Weg geben kann
Von Badminton aus Leidenschaft zur Hauptamtlichkeit

Erstmals in der 69-jährigen Geschichte hat der Bayerische Badminton-Verband einen Sportdirektor. In einem mehrstufigen Auswahlprozess wurde der leitende Stützpunkttrainer Lukas Gunzelmann Anfang April zum sportlichen Leiter des BBV erkoren. „Dieses Vertrauen ehrt mich und macht mich auch ein wenig stolz“, sagt der 32-Jährige, der bereits sein halbes Leben Badmintontrainer aus Leidenschaft ist. Er war damals der jüngste Talent-Scout des Deutschen Badminton-Verbandes.

Zukünftige Aufgaben des Sportdirektors

Seine Aufgaben sind so mannigfaltig wie „Lukki“ selbst. Mit der neu geschaffenen Stelle haben die Trainerinnen und Trainer nun einen Ansprechpartner, der sich um deren Belange hauptamtlich kümmert. „Ich bin ein entscheidungsfreudiger Mensch und möchte Verantwortung übernehmen“, charakterisiert sich der neue Sportdirektor. Für den ausgebildeten Sozialpädagogen bedeutet der Wechsel die älteren Athletinnen und Athleten am VICTOR Landesleistungsstützpunkt nicht mehr im Trainingsbetrieb zu betreuen. Die Übungseinheiten für die Kinder der Altersklasse U9 bis U13 werde er jedoch weiterhin machen. Wer nun glaubt, der Sportdirektor agiert nur von seinem Schreibtisch aus, irrt im Falle von Lukas Gunzelmann. „Ich werde auch weiterhin in der Halle zu finden sein und die Trainerkollegen konzeptionell und organisatorisch zu unterstützen“, verspricht der 32-Jährige. Neben der Personalführung der zwei Vollzeit- und zwei Honorartrainer am VICTOR Landesleistungsstützpunkt möchte Gunzelmann ein verlässlicher Ansprechpartner bei der Aus- und Fortbildung sein und die Trainingsqualität kontinuierlich zu verbessern.

Er sehe sich als Multiplikator und „Spreader“, der den Badminton-Virus im Freistaat und weit darüber hinaus verbreiten will. „Unsere Sportart ist so attraktiv, egal für welches Alter. Das müssen wir noch besser in die Welt tragen“, meint der 32-Jährige. Mit der im Frühjahr 2023 verabschiedeten neuen Satzung sei der BBV für derartige Projekte gut aufgestellt. Nach seinen Wünschen für die Zukunft gefragt, muss der Sportdirektor nicht lange überlegen: „Wir müssen uns nicht nur im Leistungssport professionalisieren. Glücklicherweise unterstützt uns dabei der Freistaat Bayern mit staatlichen Fördermitteln. Das sehr gute persönliche Verhältnis zum Deutschen Badminton-Verband und den anderen Landesverbänden gilt es zu bewahren und auszubauen. Mit der neuen Eliteschule des Sports in Nürnberg und dem geplanten Neubau des Sportinternats sowie eines Sport-Campus Dutzendteich sind wir infrastrukturell für die nächsten Jahrzehnte sehr gut aufgestellt. Unser Anspruch ist hier klar: Wir wollen der beste Nachwuchsstützpunkt Deutschlands werden. Sowohl von den Rahmenbedingungen als vor allem von den Ausbildungsqualität unserer Athletinnen und Athleten.“ Im vergangenen Jahr wurden 70 Prozent der Kosten für den Leistungssport über Staatsmittel, 17 Prozent über Eigenbeteiligungen der Athletinnen und Athleten, acht Prozent von den Mitgliedsvereinen des BBV sowie fünf Prozent von Sponsoren und Förderer getragen.

Es gibt immer nachhaltige Alternativen!

Dass in der nächsten Saison kein bayerischer Erstligist mehr im Oberhaus aufschlägt, sei zwar schade. Doch dürfe die Zugehörigkeit in der 1. oder 2. Bundesliga nicht zu Lasten junger, talentierte Nachwuchsspieler gehen. „Wenn es uns gelingt, regelmäßig Spielerinnen und Spieler für den Bundeskader individuell zu entwickeln, haben wir einen guten Job gemacht“, sagt Gunzelmann. Neben der sportlichen Reife sei ihm insbesondere wichtig, dass wir die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützen gute Menschen zu werden, die selbstständig sind, die nachdenken, die sich für andere Menschen einsetzen und die Disziplin lernen ihre eigenen Ziele gewissenhaft zu verfolgen. Ein Augenmerk bleibt für ihn nach wie vor das Thema Nachhaltigkeit beim BBV. So ist er weiterhin Vertrauensperson und Ansprechpartner für die „Grüne Feder“, um den Badmintonsport in Bayern und darüber hinaus ressourcen- und umweltschonend zu optimieren.

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